Die öffentlich-rechtliche Hörfunkanstalt „Polskie Radio“ berichtete, in der Ortschaft Przewodów in der Woiwodschaft Lublin nahe der Grenze zur Ukraine habe es kurz vor 16 Uhr eine Explosion gegeben, bei der zwei Personen getötet wurden. Die Ursache würde untersucht.
Der Premierminister habe in Zusammenhang mit diesem Ereignis in Absprache mit dem Präsidenten ein Treffen im Nationalen Sicherheitsbüro einberufen. Zuvor wurde bereits eine dringende Sitzung des Ausschusses des Ministerrates für nationale Sicherheit und Verteidigungsangelegenheiten einberufen. Laut US-Medienberichten soll es sich womöglich um fehlgeleitete russische Raketen gehandelt haben, das sollen informierte Kreise aus der US-Regierung bestätigt haben. Polen ist ebenso wie Deutschland Mitglied der NATO. Unter den Teilnehmerstaaten des Militärbündnisses gilt Beistandspflicht, ein Angriff auf ein NATO-Land wird als Angriff auf alle Mitgliedsländer gewertet.
Lage weiter unklar
Dass ein solcher Raketeneinschlag zu einem Gegenschlag der NATO führt, gilt unter Experten als ausgeschlossen. Eine entschlossene Reaktion dürfte es dennoch zur Folge haben, sofern sich die Medienberichte bestätigen und es sich tatsächlich um fehlgeleitete russische Raketen handelt.
Ein potenziell ebenfalls möglicher Vorgang könnte sein, dass die Raketen von der ukrainischen Flugabwehr bekämpft wurden, dabei aber in die rund sieben Kilomenter auf polnischer Seite liegende Stadt abgestürzt sind. Diese Variante gilt als potenziell ebenfalls möglich und sogar noch als wahrscheinlicher, als ein tatsächlich fehlgeleiteter oder gar geplanter Angriff auf polnisches Gebiet.