Präsident Wladimir Putin habe ein Dekret „über Gegenmaßnahmen gegen die Einführung einer Preisobergrenze für russisches Öl und Ölprodukte unterzeichnet“, meldete unter anderem die russische Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag. Das Dokument, das auch online in einer Datenbank über entsprechende Rechtsverordnungen abrufbar war und offenbar ab 1. Februar gelten soll, verbietet den Verkauf von Öl und Ölprodukten, wenn die Verträge eine Preisobergrenze vorsehen.
Gleichzeitig kann der Präsident aber Ausnahmen von diesem Verbot machen. Die EU-Staaten hatten sich Anfang Dezember auf eine Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel Öl geeinigt. Die Europäische Union will damit die Gewinne Russlands begrenzen. Die Energiepreise für Gas und Öl waren im Zuge des Kriegs in der Ukraine kräftig gestiegen, unter anderem weil Russland die gelieferten Mengen beim Gas reduzierte.
Aufgrund der gestiegenen Preise konnte Moskau dem Vernehmen nach aber trotzdem ordentlich verdienen. Russisches Öl wird auch jetzt schon mit Abschlägen gehandelt. Von einem Exportstopp in die EU dürften Länder wie Indien profitieren, die bereits günstig in Russland einkaufen und sich dann wohl noch mehr Angebot aus Moskau gegenübersehen.