„Ich kann mir alles Mögliche vorstellen, auch zum Beispiel eine ARD Nord, Süd, West und Ost“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er könne sich nur nicht vorstellen, „dass neun ARD-Intendanten das einfach anordnen – und dann wird das gemacht“.
Denn da gebe es natürlich auch „Selbsterhaltungsinteressen“. Das sei eine Frage, die an die Politik und die Gesellschaft gehe. „Wir sagen: Da, wo wir Erneuerung und Veränderung selbst in der Hand haben, handeln wir.“ Da habe der neue ARD-Vorsitz klare Aufträge verteilt.
Konkret kündigte er an: „Es geht um Synergien, Beweglichkeit, Kompetenz-Center oder die Frage, ob man wirklich so viele Radiosender braucht oder ob man nicht auch mit bundesweiten Mantel-Radiosendern und regionalen Fenstern arbeiten könnte, wie wir das nachts ja schon teilweise tun.“ Der NDR-Intendant zeigte sich auch selbstkritisch. „Wir müssen uns fragen, wie wir mit unseren Programmen wirklich alle Menschen in Deutschland erreichen. Da kann ich nur sagen: Ja, wir haben durch die krisenhaften Monate an Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren.“
Knuth meinte dennoch, die ARD sei „nach wie vor für sehr viele Menschen der Goldstandard“. Zur Debatte um die Rundfunkgebühren sagte er: „Wir nehmen, was unsere Finanzierung angeht, die Signale aus der Rundfunkkommission und aus der Öffentlichkeit sehr deutlich wahr.“ Knuth versprach, damit so umzugehen, dass man merke: „Uns ist bewusst, was politisch und gesellschaftlich diskutiert wird – und was von uns erwartet wird, nämlich Sparsamkeit, Maß und Mitte.“