Bentele sagte der „Bild am Sonntag“: „2,2 Millionen pflegende Angehörige arbeiten derzeit nicht oder sind in Teilzeit beschäftigt, aber noch nicht in Rente.“ Dieses Potenzial liege brach.
„Hätten sie einen Tagespflegeplatz, wäre es für sie ein Leichtes, zwei Stunden am Tag zu arbeiten oder die Teilzeit um zwei Stunden aufzustocken.“ So könnten 580.000 Arbeitskräfte mobilisiert werden, erklärte Bentele. „Das würde dem Fachkräftemangel entgegenwirken, Einkommenssteuern und Sozialversicherungsbeiträge in die Kassen spülen.“ Die pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Nicole Westig unterstützt den Vorschlag. „Pflegende Angehörige sollten ähnliche Rechte bekommen wie Eltern, um Pflege und Beruf vereinbaren zu können“, sagte Westig „Bild am Sonntag“. Die Liberale fordert zudem mehr Kurzzeitpflegeplätze, „um pflegenden Angehörigen eine verdiente und oft dringend benötigte Auszeit zu verschaffen. Oder für den Fall, dass sie sich selbst einem Krankenhausaufenthalt unterziehen müssen.“ Angesichts zahlreicher unwirtschaftlicher Krankenhäuser, die vor dem Aus stehen, sagte Westig: „Ich warne davor, diese Kliniken einfach zu schließen. Die Verantwortlichen sollten alles dafür tun, die Betten in Kurzzeitpflegeplätze umzuwidmen.“