Gauck übt Kritik an Merkels Russlandpolitik

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat die Außenpolitik Deutschlands der vergangenen Jahre mit Blick auf Russland kritisiert.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe Fehler gemacht. „Putin musste erst diesen brutalen Überfall starten, bis wir nun endlich begriffen haben: wir können entschlossener reagieren. Wo uns Feindschaft entgegengebracht wird, da muss man auf eine andere Weise reagieren“, sagte Gauck am Dienstag bei einer Aufzeichnung für die Sendung „RTL Nachtjournal“.

In Deutschland habe es ein „Wunschdenken“ gegeben, das noch weit über die Sozialdemokratie hinausgegangen sei: „Dass wenn wir den Gegner nur freundlich genug anschauen, dass der auch in entsprechender Weise reagiert. Man hat diese Andersartigkeit des Gegenübers nicht erkannt und man wollte auch nicht Feindschaft wahrnehmen, wo schon Feindschaft existierte.“ Es habe auch ein klares wirtschaftliches Interesse in der Beziehung zu Russland gegeben: „Angela Merkel hat das dann als ein Element von Wirtschaftspolitik betrachtet, auch von Privatwirtschaft und war dann nicht entschlossen, dies zu beenden“. Gauck betonte zwar, dass er Merkel auch einen „großen Respekt“ zolle, sagte aber auch: „Natürlich unterlaufen Politikern auch Fehler und ich bin ganz gespannt, wenn sie ihre Memoiren vorlegen wird, wie sie sich dazu einlassen wird. Bisher haben wir dazu noch nicht viel gehört.“




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