Das ergibt sich aus der Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Freitagausgaben berichten. Danach wurden zur Erforschung von Spätsymptomen und gesundheitlichen Spätfolgen von Long-Covid insgesamt 73 Projektanträge mit einem Volumen von zusammen über 55 Millionen Euro eingereicht.
Davon wurden allerdings lediglich 15 Projekte mit einer Fördersumme von 12,5 Millionen Euro genehmigt. Das ist ein Viertel der beantragten Gelder. Zu den Gründen für die geringe Quote machte das von der FDP geführte Ministerium keine Angaben. Scharfe Kritik kam von der Union. Die geringe Summe sei „völlig inakzeptabel und wird der Größe der Herausforderung nicht im Ansatz gerecht“, sagte der forschungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Jarzombek (CDU), dem RND mit Blick auf den Gesamthaushalt des Forschungsministeriums in Höhe von 21,5 Milliarden Euro. Aktuelle Studien gingen davon aus, dass in Deutschland mindestens eine Millionen Menschen an den Folgen einer Covid-Infektion litten. „Viele Hoffnungen der Betroffenen richteten sich auf die Erkenntnisse von Wissenschaft und Forschung“, sagte er und warf Ministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) Untätigkeit vor. „Es scheint so, als würde Bundesministerin Stark-Watzinger Long-Covid die Existenz absprechen, da offenbar nicht sein kann, was nicht sein darf“, so der CDU-Politiker. Der Obmann der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung in der Unionsfraktion, Stephan Albani (CDU), forderte mehr Investitionen in die Erforschung von Long-Covid und der Myalgischen Enzephalomyelitis beziehungsweise des Chronischen Müdigkeitssyndroms (ME/CFS). Nötig sei mehr finanzielle Unterstützung für Forschungsprojekte, Diagnosemethoden und Behandlungsoptionen, um den Betroffenen ein besseres Verständnis und einen besseren Zugang zu möglichen Therapien zu geben, mahnte der CDU-Politiker.