Außenministerin fordert neue EU-Seenotrettungsmission im Mittelmeer

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fordert eine neue EU-Seenotrettungsmission im Mittelmeer.

„Das Sterben im Mittelmeer ist Europas offene Wunde, weil wir es nicht geschafft haben, zu einer gemeinsamen Migrations- und Flüchtlingspolitik zu kommen“, sagte Baerbock der „Welt“ (Montagausgabe). „Wir brauchen gemeinsame Verantwortung und müssen die Solidarität stärken. Darum ist es aus meiner Sicht so wichtig, dass es eine europäische Seenotrettung gibt.“

Die EU-Seenotrettungsmission Sophia war 2019 eingestellt worden. Vor Kurzem starben 80 Migranten, davon 33 Kinder, als ihr Boot vor der italienischen Küste kenterte. Die EU-Staaten müssten weiter an einer gemeinsamen Position in der Asyl- und Flüchtlingspolitik arbeiten, sagte Baerbock. „Wir dürfen die Staaten an der Außengrenze nicht allein lassen, weder mit den Menschen, die aus Seenot gerettet wurden, noch mit den Menschen, die an den Außengrenzen ankommen aber keinen Anspruch auf Asyl haben und zurückgeführt werden müssen.“ Zugleich bedeute das Verantwortung für die Länder an der Außengrenze, Menschen zu registrieren, sagte Baerbock. „Wir müssen wissen wer kommt. Dazu gehört aber auch, dass diese Menschen human behandelt und das diejenigen, deren Leib und Leben bedroht ist, gerettet werden.“




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