Porsche will vorerst weiter Verbrenner-Fahrzeuge anbieten

Nach dem EU-Kompromiss zum Verbrenner-Aus erwägt Porsche seinen Bestseller 911 in Europa nach 2035 in einer E-Fuel-Variante anzubieten.

„Wir können uns das als Option gut vorstellen“, sagte Entwicklungsvorstand Michael Steiner dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). Ein Datum für ein endgültiges Verbrenner-Aus nennt der Stuttgarter Sportwagenbauer nicht.

2035 sei noch weit weg, so Steiner, fest stehe aber: „Solange es genug Kunden gibt, die Verbrenner-Fahrzeuge nachfragen und solange es die Regularien erlauben, werden wir solche Fahrzeuge anbieten.“ Nach wochenlangem Ringen zwischen Berlin und Brüssel hatten sich die EU-Mitgliedsstaaten Ende März auf ein Aus für Verbrenner verständigt – allerdings mit einer Ausnahmemöglichkeit für E-Fuel-Fahrzeuge. Die Einigung mit den EU-Partnern besagt, dass nach 2035 noch Autos mit Verbrennungsmotor in der EU zulassungsfähig sind, wenn sie ausschließlich bilanziell klimaneutrale E-Fuels verbrennen. Ein Gesetz zu dem E-Fuels-Kompromiss gibt es noch nicht. Der 911 gilt als der bekannteste Sportwagen von Porsche, das Auto ist eng an die Identität des Dax-Konzerns geknüpft. Elektrifizieren lasse sich der Sportwagen laut Steiner aktuell nicht. Dafür „müssten die Batterien deutlich kleiner und leichter werden“, sagte der Vorstand. Batterien werden in E-Autos üblicherweise zwischen den Achsen verbaut. Der Motor des 911er liegt hinter der Hinterachse. Porsche hat Ende 2022 unter anderem zusammen mit Siemens Energy eine E-Fuels-Pilotanlage im Süden Chiles eröffnet. Der Autobauer ist zu einem Achtel an der Betreibergesellschaft der Anlage beteiligt. Die Kapazität soll bis 2025 etwa 55 Millionen Liter jährlich und bis 2028 rund 550 Millionen Liter erreichen. Die Region gilt wegen konstanter Winde als prädestiniert für die Herstellung synthetischen Treibstoffs.




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