Experte glaubt nach Razzia nicht an Durchbruch gegen Mafia

Der Berliner Mafia-Experte Sandro Mattioli dämpft nach den groß angelegten Razzien gegen die italienische `Ndrangheta-Organisation Hoffnungen auf einen durchschlagenden Erfolg der Ermittler.

„Es ist noch viel zu tun und ich bin nicht optimistisch, dass das ein Durchbruch war“, sagte Mattioli der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Man hat sich auf den Weg gemacht, was gut ist, aber der Weg wird noch lang sein.“

Mit Blick auf die Situation in Nordrhein-Westfalen ergänzte Mattioli, die Mafia habe sich dort bereits vor Jahrzehnten niedergelassen und mache Geschäfte. Im Kampf gegen organisierte Kriminalität gehe die aktuelle Landesregierung aber gut voran. Mattioli warnte, die deutschen Behörden seien auf die Bedrohung durch die italienische Mafia nicht gut vorbereitet. „Die `Ndrangheta hat ein Interesse daran, in Wirtschaftsbereiche einzudringen, um möglichst viel Profit rauszuholen – davor müssen wir uns schützen. Auch vor Geldwäsche, die über deutsche Unternehmen läuft“, sagte der Journalist und Buchautor, der auch Vorsitzender des Vereins „Mafia, nein danke“ ist.

Geldwäsche sei „leider eine Gefahr, die man in Deutschland nicht auf dem Schirm hat“.




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