Affäre um geleakte Chats von Springer-Chef geht in die nächste Runde

Der Deutsche Presserat hat ein Beschwerdeverfahren gegen "Die Zeit" wegen der im April veröffentlichten internen Chats und Mails von Springer-Chefs Mathias Döpfner eingeleitet.

Über den Fall will der Presserat auf seiner nächsten Sitzung am 15. Juni entscheiden, wie das Gremium am Montag mitteilte. Grundlage für das Verfahren sei demnach eine Beschwerde, die Ende vergangener Woche beim Presserat eingegangen war.

Solche Beschweren bekommt der Presserat jedes Jahr zu Hunderten, im letzten Jahr waren es über 1.700 Stück, diesmal aber sah er sich offensichtlich veranlasst, schon im Vorfeld einen Kommentar abzugeben: „Im Mittelpunkt unseres Verfahrens steht die Frage, ob die internen Nachrichten Döpfners von überwiegend öffentlichem Interesse sind oder ob die Veröffentlichung dessen Persönlichkeitsschutz nach Ziffer 8 des Pressekodex verletzt“, sagte die Sprecherin des Presserats, Kirsten von Hutten. Ebenfalls am 15. Juni entscheidet der Presserat über die Frage, ob die „Berliner Zeitung“ den Informantenschutz nach Ziffer 5 des Pressekodex verletzt habe. Deren Verleger Holger Friedrich hatte nach eigenen Angaben den Namen eines mutmaßlichen Informanten an den Springer-Verlag weitergegeben. Der soll Friedrich angeblich vertrauliche Informationen angeboten haben, wie es hieß. Der Deutsche Presserat sieht sich als freiwillige Selbstkontrolle der Printmedien und deren Online-Auftritte in Deutschland. Anhand von Beschwerden will er die Einhaltung ethischer Regeln im Journalismus prüfen, die in einem Pressekodex festgehalten sind.




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