Grüne beklagen Einfluss der Agrarindustrie bei EU-Gesetzgebung

Die als Fernsehköchin bekannt gewordene Europaabgeordnete Sarah Wiener (Grüne/EFA) hat den Einfluss der Agrarindustrie auf die Gesetzgebung in Brüssel kritisiert.

„Viele Bauernverbände gehen mit dieser Industrie Hand in Hand“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe). Wiener ist im Europaparlament als Berichterstatterin für die geplante Pestizidverordnung zuständig.

Die Grünen-Politikerin monierte, dass es bei der christdemokratischen EVP-Fraktion sowie der nationalkonservativen und rechtspopulistischen Fraktion im Europaparlament großen Widerstand gegen die geplante Einschränkung beim Gebrauch von sogenannten „Pflanzenschutzmitteln“ in der Landwirtschaft gebe. „Rechte Fraktionen wollen überhaupt keine Reduktion beim Einsatz von Pestiziden“, sagte sie. Wieners Vorschlag sieht vor, den Einsatz von besonders gefährlichen Pestiziden bis 2030 um 80 Prozent zu reduzieren. Die EU-Kommission will dagegen bis 2030 eine Reduktion um 50 Prozent. Nach den Worten von Wiener gebe es auf der rechten Seite des Europaparlaments „inzwischen einen regelrechten Tsunami“ gegen ihren Entwurf zur Pestizidverordnung. Die Österreicherin, deren Wahlheimat in Brandenburg liegt, beklagte außerdem eine mangelnde gastronomische Vielfalt in Berlin. „Ich habe mir bestimmt hundert Restaurants angeschaut und dachte: Wenn jetzt noch einmal ein veganes Bowl-Restaurant vor mir aufploppt oder ein Burgerladen, kriege ich einen Schreikrampf“, sagte Wiener. „Alle machen dasselbe – es ist wirklich eine Seuche.“




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