Tatverdächtiger für Brandanschlag von Saarlouis bleibt in U-Haft

Bei den Ermittlungen zu dem rassistischen Brandanschlag von Saarlouis, bei dem 1991 der Ghanaer Samuel Yeboah starb, bleibt der am Dienstag festgenommene Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

Laut Haftbefehl soll der Tatverdächtige noch immer in ein „weitreichendes konspiratives Netzwerk“ eingebunden sein, eine Fluchtgefahr sei daher nicht ausgeschlossen. Der Festgenommene galt in den Neunzigerjahren als Führungsfigur der saarländischen Neonazi-Szene.

Ihm wird Beihilfe zum Mord und zum versuchten Mord in 20 Fällen vorgeworfen. So soll er den mutmaßlichen Brandstifter, der sich derzeit vor dem Oberlandesgericht Koblenz verantworten muss, in seinem Tatentschluss bestärkt haben. Sein Anwalt sagte auf Anfrage des „Spiegel“, der Tatvorwurf stütze sich ausschließlich auf die Befragung eines „hochfragwürdigen Zeugen“. Sein Mandant habe durch seine Inhaftierung und die Veröffentlichung des Vorwurfs mit einer Presseerklärung der Bundesanwaltschaft schon jetzt seine bürgerliche Existenz verloren: Der Vorwurf wiege schwer, auch wenn er „auf dünnen Argumenten“ beruhe, so der Anwalt.




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