„Fernwärme kann ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung sein“, sagte Pop den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben). „Aber wir brauchen dringend bessere Rahmenbedingungen.“
Wärmenetze seien ein Markt, „wo die Anbieter praktisch unregulierte Monopole haben“, erklärte sie. Verbraucher könnten nicht zwischen Anbietern wählen, es gebe also keinen Wettbewerb. Und Verträge mit 10 Jahren Laufzeit seien üblich. Weil man aber nicht über diese ganze Laufzeit den Preis festsetzen könne, würden die Preise über bestimmte Klauseln automatisch angepasst. Für die Kunden seien diese Preiserhöhungen „völlig intransparent“, sagte Pop. Selbst die Experten in den Verbraucherzentralen hätten mitunter Mühe, das nachvollziehen. Nach Ansicht der Verbraucherschützerin braucht es deshalb eine Institution, die den Markt beobachtet und bei überhöhten Preisen in einem Netz einschreiten kann. „Eine bundeseinheitliche Preisaufsicht könnte zum Beispiel bei der Bundesnetzagentur angesiedelt sein oder beim Bundeskartellamt“, sagte sie. „Da gibt es großen Nachholbedarf.“ Für den Netzausbau müsse Akzeptanz geschaffen werden, sagte Pop den Funke-Zeitungen. „Und wenn der Eindruck vorherrscht, dass man bei Fernwärme keinen Durchblick hat und gar übervorteilt wird, dann wird das nicht funktionieren.“ Es müsse klar sein, wie sich Preise zusammensetzen.
Und um Mieter zu schützen, müsse außerdem sichergestellt werden, dass die Investitionskosten in erneuerbare Wärmeerzeugung fair verteilt werden. Fernwärme soll nach dem Willen der Bundesregierung eine wichtige Rolle spielen bei der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bauministerin Klara Geywitz (SPD) haben deshalb für Montag zum „Fernwärme-Gipfel“ eingeladen.