Das geht aus einem Positionspapier hervor, welches am Dienstag von der Fraktion beschlossen werden soll und über das der „Tagesspiegel“ berichtet. Die FDP-Fraktion schlägt demnach vor, zugewanderte Fachkräfte, die noch nicht ausreichend Deutsch sprechen, befristet in Kitas zu beschäftigen, wo Kinder dieselbe Muttersprache sprechen.
Dies solle nur zum Teil auf den Betreuungsschlüssel angerechnet werden, damit genügend andere Fachkräfte da sind, um die Deutschkenntnisse der Kinder zu fördern. Qualifikationen sollten schnell und unbürokratisch anerkannt werden. Gerade in Vierteln, wo viele Menschen mit Migrationsgeschichte leben, seien mehrsprachige Erzieher von Vorteil, „um bildungsferne Familien anzusprechen und Vorbehalte gegenüber dem Betreuungs- und Bildungsangebot abzubauen“. Auch plädiert die FDP-Fraktion dafür, international nicht nur zum Beispiel um IT-Profis zu werben, sondern auch um Erzieher. Es solle zum Beispiel gezielt um Fachkräfte aus Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Slowenien und Montenegro geworben werden. Dort gebe es Fachkräfteüberschuss und eine hohe Qualität in der Ausbildung von Erziehern. Insgesamt enthält das Papier sieben Vorschläge. Die FDP regt zum Beispiel auch an, bundesweit einheitliche Standards für die Ausbildung angehender Fachkräfte zu setzen und Schulgebühren für angehende Erzieher in ganz Deutschland abzuschaffen.
Die Ausbildung ist allerdings landesrechtlich geregelt, sodass der Bund nicht einfach Fakten schaffen kann. Zudem will die FDP mehr Männer als Fachkräfte in die Kitas locken: Nach Umsetzung aller anderen Ideen müsse eine bundesweite Kampagne zur gesellschaftlichen Anerkennung des Erzieherberufs her, die insbesondere auf junge Männer abzielt.