Tafeln beklagen wachsende Überlastung

Die Hilfsorganisation "Die Tafel" beklagt eine wachsende Überlastung und hat die Politik um mehr Unterstützung gebeten.

Die steigende Zahl bedürftiger Menschen und der gleichzeitige Rückgang der Spenden führten bundesweit zu einem Ausnahmezustand bei der Verteilung von Lebensmitteln, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, Frank Hildebrandt, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben). „Die Anzahl der Kunden hat sich an manchen Standorten fast verdoppelt. Die Lebensmittelspenden sind gleichzeitig jedoch teilweise um 50 Prozent zurückgegangen“, so Hildebrandt.

Die Zahl der Ehrenamtlichen sei dagegen nahezu konstant geblieben, erklärte Bundestafelsprecherin Anna Verres. „Alle unsere Helfer arbeiten an der absoluten Belastungsgrenze – sowohl psychisch als auch körperlich“, sagte sie. Der Sozialverband Deutschland sieht den Staat in der Verantwortung: „Die Berichte von den Tafeln sind erschreckend. In Zeiten von Rekordinflation und Preisexplosion können sich viele nicht einmal mehr das Essen leisten“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland, Michaela Engelmeier, dem RND. Dabei gehe es nicht allein um Menschen, die Bürgergeld empfangen, sondern auch um Millionen Geringverdienende und Rentner.

„Die Arbeit der Tafeln überall in Deutschland verdient unser aller Respekt und Anerkennung“, so Engelmeier. „Aber der Staat hat die Verantwortung, das Existenzminimum abzusichern – und nicht die Tafeln. Das ehrenamtliche Engagement der Tafeln muss ein `Extra` für Betroffene bedeuten“, sagte sie.




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