„Ich bin skeptisch, ob die Bürgerräte tatsächlich zu einer Stärkung der Demokratie führen“, sagte der parlamentarische Geschäftsführer Patrick Schnieder (CDU) der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Den Mitgliedern fehle die demokratische Legitimation, „die die Abgeordneten durch die Bundestagswahl erlangen“, ergänzte Schnieder.
„Besser als jeder Bürgerrat vermitteln mir die Menschen in meinem Wahlkreis, welche Probleme und Vorstellungen sie haben und welche politischen Entscheidungen sie erwarten.“ Die Ampel benutze den geplanten Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ auch nur als „Feigenblatt“, um von ihrer Zerstrittenheit in der Ernährungspolitik abzulenken. Bundestagspräsidenten Bärbel Bas (SPD) will am kommenden Freitag die 160 Mitglieder des neuen Gremiums aus rund 1.000 verbliebenen Interessenten auslosen. Der Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ soll dann Ende September seine Arbeit aufnehmen, um im Februar Empfehlungen vorlegen. Renate Künast (Grüne) sagte der „Rheinischen Post“: „Dass der erste Bürgerrat Ernährung zum Thema hat, ist eine sehr gute Botschaft, denn die Wirkung von Ernährung wird bisher unterschätzt.“ Das Ergebnis werde den Bundestag fordern, „denn wir müssen auch beweisen, dass wir es ernst meinen mit diesem neuen Instrument“, sagte Künast.