„Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände“, sagte er der „Welt“ (Donnerstagausgabe). „Erst war es ein unglücklicher Zufall, dass eine WDR-Mitarbeiterin in eine Supermarkt-Umfrage gerät. Dann war es ein Kommunikationsmissverständnis zwischen beiden.“
Die junge Kollegin habe gesagt, „dass sie gerade vom WDR-Radio kommt“. Beim Reporter sei aber genau das nicht angekommen. „Sondern er versteht, dass sie das Thema gerade beim WDR-Radio mitbekommen hat, was er natürlich auch als Ermunterung nimmt, eine inhaltliche Frage zu stellen. Und dann ist der O-Ton auch schon produziert“, sagte Brandenburg. Man bedauere diesen Fehler sehr. Penny verkauft aktuell eine geringe Zahl an Produkten zu ihrem „wahren Preis“ – für den Betrag, der unter Berücksichtigung der bei der Produktion verursachten Umweltschäden berechnet werden müsste. In einem Beitrag für „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ fragte der WDR Kunden nach ihrer Meinung zu der Aktion. Dabei kam auch eine WDR-Journalistin zu Wort, die jedoch nicht als Mitarbeiterin ausgewiesen wurde. „Ich kann verstehen, dass jemand irritiert ist, der eine Berichterstattung bei uns sieht und im Nachhinein erfährt, dass dort jemand auftaucht, der Mitarbeiter ist und das nicht gekennzeichnet wird. Das erzeugt Misstrauen, gar keine Frage“, sagte Brandenburg. Er könne aber nicht verstehen, „wenn man eine nachvollziehbare, transparente Erklärung nicht glaubt, sondern annimmt, dass wir eine Schauspielerin engagieren müssten“.
Das sei „tatsächlich eine Verschwörungstheorie, mit der ich nichts anfangen kann“, sagte Brandenburg. Der WDR gehe transparent mit Fehlern um: „Der Beitrag wurde – direkt als der Fehler erkannt wurde – korrigiert und mit einem entsprechenden Hinweis versehen.“ Kollegen zu interviewen, ohne die Zugehörigkeit transparent zu machen, verstoße „ganz klar gegen unsere journalistischen Standards“, sagte der WDR-Chefredakteur „Aktuelles“.