Wie das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) in seiner Dienstagausgabe unter Berufung auf „Branchenkreise“ schreibt, wird von Netzbetreibern und Regierungspolitikern derzeit eine „minimalinvasive Lösung“ favorisiert, um hohe Kosten und einen Jahre andauernden Wechselprozess zu vermeiden. Demnach müssten die betroffenen Unternehmen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica in ihren Netzen lediglich besonders sensible sogenannte Network-Management-Komponenten beziehungsweise -Systeme von Huawei austauschen.
Diese stuft das Bundesinnenministerium offenbar als besonders „kritisch“ ein. Die weitaus zahlreicheren Antennen des chinesischen Herstellers könnten die Unternehmen dann behalten. In Deutschland verwenden alle großen Netzbetreiber 5G-Antennen von Huawei. Im Netz der Deutschen Telekom etwa stellt das Unternehmen Analysten zufolge weit mehr als die Hälfte des Antennennetzes. „Alle Seiten könnten mit so einer Lösung gut leben“, sagte ein Beteiligter dem „Handelsblatt“. Mehrere Koalitionspolitiker bestätigten die Informationen. Nicht geklärt ist bislang offenbar, ob Huawei sich auf die nötige Öffnung seiner Schnittstellen einlassen würde. Nur dann würden die Antennen auch mit Steuerungssystemen anderer Hersteller funktionieren. Huawei äußerte sich dazu nicht. Man sei als Zulieferer „derzeit nicht in den Prozess involviert“. Das Unternehmen sieht sich ungerechtfertigten Verdächtigungen ausgesetzt. Cybersicherheit sei Huaweis „oberste Priorität“, man erfülle „alle im Gesetz vorgesehenen Vertrauenswürdigkeits-Kriterien“, betonte ein Sprecher. Das Bundesinnenministerium und die Netzbetreiber wollten sich zu dem Kompromissvorschlag auf Anfrage nicht konkret äußern. „Die Prüfungen dauern noch“, sagte eine Ministeriumssprecherin dem „Handelsblatt“. Bis zum Ende des Sommers sei mit einem Ergebnis zu rechnen. Telefónica Deutschland teilte lediglich mit, dass man „frühestens zum Ergebnis“ Stellung nehmen wolle.