Ukrainischer Außenminister drängt auf Lieferung von Marschflugkörpern

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Deutschland aufgefordert, schnellstmöglich Taurus-Marschflugkörper zu liefern.

„Jeder weitere Tag mit Diskussionen, mit Koordinierungstreffen, mit Reflexionsprozessen kostet die Ukraine Menschenleben“, sagte Kuleba dem Sender der „Welt“ am Dienstag. „Wir haben dieses Thema wieder und wieder gehabt seit letztem Jahr.“

Der Außenminister fügte hinzu, er sei Bundeskanzler Scholz zwar dankbar, aber man wisse, dass die Entscheidung nun bei ihm allein liege. „Ich möchte ihn nicht unter Druck setzen, aber ich hoffe, dass die Entscheidung jetzt schnell und nicht erst in einigen Monaten getroffen wird“, so Kuleba. „Wir werden die Taurus Marschflugkörper nicht außerhalb der international anerkannten Grenzen unseres Landes einsetzen.“ Der ukrainische Außenminister trat damit Befürchtungen entgegen, sein Land würde mit deutschen Raketen auch Ziele auf russischem Territorium angreifen. Bei der laufenden Gegenoffensive gehe es nicht um Geschwindigkeit. „Diejenigen, die wollen, dass wir Erfolg haben, sollten sich nicht auf das Tempo konzentrieren.“ Sie sollten eher fragen, was sie noch tun könnten können, um zu helfen. Die Ukraine brauche vor allem mehr Luftabwehrsysteme mit kürzerer Reichweite, um russische Kampfhubschrauber und Kampfflugzeuge beim Vorrücken abschießen zu können. „Unser Vormarsch geht weiter“, so Kuleba. Verhandlungen mit Russland schloss er aus. „Jeder, der sagt: Ach lasst uns doch eine neue Grenze ziehen oder lasst uns doch mal eine Pause machen, einen Waffenstillstand und dann lösen wir alle Probleme, der versteht entweder nicht, wie Putin funktioniert – oder er will Putin sogar helfen.“




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