Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Ifo-Instituts und von Econpol Europe im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung. Frankreich, Polen, Italien, Luxemburg, Schweden und Österreich besteuern ihre Mittelschicht demnach durchschnittlich; am niedrigsten ist die Steuerlast für die Mittelschicht in Spanien, Griechenland, Estland, Portugal, Zypern, Bulgarien und Rumänien.
„Familien der Mittelschicht werden im Steuer- und Transfersystem der Mitgliedsländer der EU grundsätzlich weniger stark belastet als Alleinstehende“, sagte Ifo-Steuerexperte Florian Dorn. Die Länder unterscheiden sich jedoch darin, ob eher Familien mit Alleinverdiener oder Doppelverdiener steuerlich mehr entlastet werden. Im europäischen Vergleich sind die Einkommen der Mittelschicht in Luxemburg, Dänemark, Finnland, Österreich und Schweden am höchsten und in den osteuropäischen Ländern am niedrigsten. Die Mittelschichten in Bulgarien und Rumänien bilden dabei das Schlusslicht, jedoch sind die Lebenshaltungskosten in diesen beiden Ländern auch nur halb so hoch wie der EU-Durchschnitt. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Kaufkraft kann sich die Mittelschicht in Luxemburg, Österreich, Deutschland und Finnland mit ihrem Einkommen am meisten kaufen. Die Kaufkraft der Mittelschicht in Osteuropa ist am geringsten, jedoch verringert sich der Abstand zu Westeuropa, wenn das Preisniveau berücksichtigt wird. Die Studie untersuchte die Einkommen, Kaufkraft und Steuerlast der Mittelschichten der EU-Länder im europäischen Vergleich: Dabei wurden zur Mittelschicht Haushalte gezählt, die zwischen 75 und 200 Prozent des Median-Einkommens des jeweiligen Landes verfügen.