„Dramatisch für Söder und seine Position wird es werden, wenn er die 35 Prozent-Grenze nicht überschreitet“, sagte der Passauer Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Anders als in früheren Zeiten gebe es in der CSU allerdings bisher kein personelles Gegengewicht zu Söder.
„Eine Krisenstimmung ist nicht greifbar“, sagte das langjährige CSU-Mitglied. Zumal die Koalition mit den Freien Wählern fortbestehen werde. „Auf Bundesebene wird aber vielen Leuten, die gegen Söder etwas haben, deutlich vor Augen geführt werden, dass seine Bäume auch nicht in den Himmel wachsen“, so Oberreuter. Der Trierer Politikwissenschaftler Uwe Jun sprach mit Blick auf die CSU-Umfragewerte von einer Momentaufnahme. „Es war wahrscheinlich, dass die Vorkommnisse rund um Hubert Aiwanger zunächst den Freien Wählern nutzen werden“, sagte Jun der Zeitung. Mit Blick auf eine mögliche Kanzlerkandidatur des CSU-Chefs ergänzte er: „Söder müsste schon ein grandioses Wahlergebnis erzielen, um wieder als Kandidat in Frage zu kommen.“