Die Lehrerschaft stehe der Inklusion grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, sagte Düll der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgaben). „Sie ist heute auch weiter im Wissen als vor zehn oder 20 Jahren. Deswegen kann man mit vielen Herausforderungen recht gut und professionell umgehen“, so Düll.
Für Lehrer, die bisher wenig oder keine Erfahrung mit Kindern mit Inklusionsbedarf hatten, bedeute es zwar eine Herausforderung, damit umgehen zu lernen. Es werde aber nach und nach mehr Unterstützung organisiert: „Vor ein paar Jahren hatten wir noch kaum Schulsozialarbeit, jetzt haben wir immer mehr davon. Vor ein paar Jahren hatten wir kaum Jugendarbeit an den Schulen, jetzt haben wir immer mehr davon. Auch im Bereich der Schulpsychologie wird mehr Personal eingestellt.“ Er sei zuversichtlich, „dass man das auf längere Sicht hinbekommt“.“ Viele Eltern seien dankbar, wenn sie von Lehrern auf einen möglichen sozial-emotionalen Förderbedarf ihres Kindes und mögliche Unterstützungsleistungen hingewiesen werden. Es gebe aber auch Eltern, die davon nichts hören wollten, weil sie „ein Stigma für ihr Kind befürchten“. Allerdings mache sich im Feld der Inklusion der allgemeine Lehrermangel besonders stark bemerkbar, so Düll weiter. „Es bräuchte in vielen Klassen zusätzliches Personal, insbesondere Schulassistenten, die ganze Klassen mitbetreuen, und mehr Teilhabeassistenten für einzelne Kinder.“ Das müsse man klar und deutlich benennen. „Solange wir das nicht haben, müssen wir damit leben, dass gewisse Dinge nicht so gut laufen, wie sie laufen könnten. Düll warnte darum auch davor, die Förderschulen auf lange Sicht ganz abzuschaffen, wie es in einigen Stadtstaaten geplant ist: „Dazu würden wir enorme personelle und bauliche Maßnahmen benötigen, und es würde vielen Kindern trotzdem nicht guttun, weil es eben Kinder gibt, die einen geschützten Raum brauchen.“