Lehrerverband fürchtet wegen Cannabis-Gesetz mehr Drogen an Schulen

Der Deutsche Lehrerverband fürchtet angesichts der geplanten Legalisierung von Cannabis einen wachsenden Drogenkonsum an Schulen.

„Das Cannabisgesetz wird in die Schulen hineinwirken“, sagte Verbandspräsident Stefan Düll der „Bild“ (Donnerstagausgabe). „Es vermittelt den Eindruck, Cannabis sei ein cooles Erwachsenenprodukt, das man endlich freigibt.“

Düll warnte zugleich vor fehlenden Sanktionsmöglichkeiten seitens der Lehrer. „Wir Lehrer haben dann keine große Handhabe mehr. Ein 18-jähriger Schüler kann sich auf dem Schulhof einen Joint drehen und ihn dann 200 Meter vom Schulgelände entfernt rauchen. Das wird für die Gymnasien und Berufsschulen eine riesige Herausforderung“, so der Verbandspräsident. „Klar ist: Ältere werden die Droge an Jüngere weitergeben, so wie es jetzt schon bei Zigaretten geschieht.“ Der Bundestag will das Gesetz am Freitag in 1. Lesung beraten. Bereits heute habe jeder zehnte 12- bis 17-Jährige bereits gekifft, sagte Düll. Am meisten konsumierten 16- bis 25-Jährige, deren Gehirn noch reifen müsse und dadurch schweren Schaden nehmen könne. „Wenn das Gesetz kommt, wird der Konsum in dieser Altersgruppe weiter steigen“, warnte Düll. „Man will sich ausprobieren, Teil der Erwachsenenwelt sein, auch provozieren.“ Nötig seien Konzepte zur Aufklärung über Abhängigkeiten und Gesundheitsgefahren durch Suchtpräventions-Fachkräfte. „Klar ist auch: Der Schwarzmarkt wird weiter existieren, auch wegen der Minderjährigen“, so Düll.




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