Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Sonntagausgaben) berichten. Noch drastischer stellt sich der Rückgang der Zahlen, die auf der Statistik der Deutschen Rentenversicherung basieren, bei der Unterscheidung von Männern und Frauen dar.
So erhielten Neurentner mit durchschnittlich 1.275 Euro monatlich 98 Euro weniger als Bestandsrentner mit 1.373 Euro. Während es bei den Frauen in Westdeutschland einen Zuwachs von 20 Euro pro Monat zwischen Bestands- und Neurentnerinnen gibt, sinken in Ostdeutschland auch in dieser Rubrik die Bezüge. Zwar haben die Ost-Seniorinnen im Vergleich zu den Frauen im Westen grundsätzlich höhere Durchschnittsrenten, weil sie längere durchgehende Erwerbstätigkeiten und damit höhere Beitragszahlungen vorweisen können, aber der Rückgang ist hier auch entsprechend größer. Die Bezüge gehen von durchschnittlich 1.155 Euro im Monat um 46 Euro auf 1.109 Euro zurück.
Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken im Bundestag, hält den Zustand der gesetzlichen Rente für „sehr bedenklich“. „Wenn Neurentner weniger Geld in der Tasche haben als Bestandsrentner, ist das eine fatale Entwicklung“, sagte Bartsch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die Renten seien nicht stabil, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dies behaupte, kritisierte Bartsch, sondern der Pfeil zeige nach unten. Schlechte Löhne und prekäre Arbeit, insbesondere im Osten der 1990er Jahre, kämen immer mehr in der Rente an und zögen das Niveau nach unten.