Der anhaltende Regen sorgte für eine regelrechte Wasserschlacht zwischen den beiden Mannschaften. Bereits im Vorfeld wurde über die Absage des Spiels diskutiert, nachdem es in den letzten Tagen im Saarland zu starken Regenfällen kam. Am Vormittag entschied Schiedsrichter Arne Aarnink den Platz für bespielbar.
Kurz nach Anpfiff verschlechterte sich der Zustand des Platzes zunehmen, an ein reguläres Fußballspiel war nicht mehr zu denken. Der Ball versank regelrecht in den Matsch und Wasserpfützen. Dennoch lieferten sich beide Mannschaften einen leidenschaftlichen Kampf um den Ball, wobei viele Chancen regelrecht durch Zufall generiert wurden.
Großchancen konnten beide Seiten verbuchen, so hatte Naifi für Saarbrücken in der 21. Minute eine solche „Zufallschance“, nachdem der Ball weit in Richtung Dresdner Strafraum geschlagen wurde und urplötzlich im Wasser liegen blieb, sodass Naifi zum Abschluss kommen konnte. Torwart Drljaca entschärfte den Ball mit einer guten Parade.
Generell arrangierten sich sich die Hausherren aus Saarbrücken besser mit der Situation und ließen den Ball schnell und hoch über den Platz fliegen, während sich Dresden mit ihrem Kurzpassspiel am Boden schwer taten.
Unter erstklassiger Unterstützung der beiden Fanlager generierte Dresdens Vlachodimos in der 38. Minute eine ähnlich hochkarätige Chance, kam aber durch den extrem tiefen Rasen und dem versinken des Balls nicht mehr zum Abschluss.
Die kniffeligste Aktion war ein potenzielles Foul an Saarbrückens Naifi auf der Strafraumlinie, bei der der Dresdner Verteidiger Naifi leicht am Fuß traf, der Saarbrücker Offensivmann jedoch filmreif „abhob“, weswegen der Schiedsrichter offenbar nicht auf Foul entschied. In der Wiederholung war die leichte Berührung zu erkennen, Glück durchaus für Dresden, dass hier nicht auf Strafstoß entschieden wurde.
Zur Halbzeit stand es daher 0:0 und es wurde bereits in den Interviews deutlich, dass an ein reguläres Spiel nicht mehr zu denken sei. Jürgen Luginger, Sportdirektor vom 1. FC Saarbrücken erklärte, dass beide Mannschaften gerne weiterspielen würden. Und ergänzte. „Mit Fußball hat dies aber nicht mehr viel zu tun“.
Man müsse lange Bälle schlagen, beide Mannschaften versuchten, das Beste aus dem Platz herauszuholen, aber man könne nicht einmal einen Pass über fünf Meter Distanz flach spielen.
FCS Pressesprecher Peter Müller erklärte auf Nachfrage, dass diese Entscheidung nichts mit der Partie am Mittwoch gegen Bayern München im DFB Pokal zu tun habe. Ob das Spiel stattfinden könne, sei jedoch fraglich, da weiterhin Regelfälle gemeldet seien.
„Es sah nicht wirklich wie Fußball aus“, sagte Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl nach dem Abbruch am Magenta-Mikrofon, „es waren zwar elf Spieler auf dem Platz, und es war auch ein Ball mit dabei, aber am Ende war es eher ein Lotteriespiel als ein Fußballspiel.“ Eine Haltung, der Ralf Becker beipflichtete.
„Es war schwierig für den Schiedsrichter, die Entscheidung zu treffen“, sagte Dresdens Geschäftsführer, „er hat sich dann dafür entschieden, zu sagen, dass man hier nicht regulär Fußball spielen kann. Und das akzeptieren wir, weil er da nicht Unrecht hat.“
Aus Sicht von Dynamo Dresden ist der Abbruch bitter, es ist die weitereste Anreise der Saison. Die Mannschaft reiste extra mit dem Flugzeug an, während die Fans hunderte Kilometer per Bahn auf sich nehmen müssen.
Je nach Planung ist nun auch fraglich, ob die Fans bei einem Spiel innerhalb der Woche überhaupt wieder anreisen könnten.
Ausblick auf die nächsten Spiele
Der 1. FC Saarbrücken muss am Mittwoch im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München antreten. Geplanter Anstoß im Ludwigspark ist um 20:45 Uhr. Das Spiel wird live im TV übertragen – sofern der Platz bespielbar ist.
Am kommenden Samstag müssen die BLau-Schwarzen dann beim SV Sandhausen antreten.
Für Dynamo Dresden geht es am Dienstag zum FV Eintracht Niesky im Landespokal, ehe am Samstag das Heimspiel gegen den SC Freiburg 2 wartet.