„Während durch die Nord-Stream-Pipelines seit über einem Jahr kein Erdgas mehr fließt, liefert Russland allerdings weiterhin Erdgas nach Europa – als Flüssiggas per Schiff.“ Es sei bedenklich, „dass trotz des Versprechens der EU, die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu beenden, einige Länder, darunter Belgien, Frankreich und Spanien, ihre Einfuhren von russischem LNG deutlich gesteigert haben“.
Über Belgien gelange „zum Teil auch russisches Gas nach Deutschland“, schreiben Hofreiter und Zhupanyn. Das deutsche Staatsunternehmen SEFE sei zudem mit seinem Tanker „Amur River“ am Transport von russischem LNG beteiligt. Ferner werde russisches Flüssiggas in europäischen Häfen umgeladen und von europäischen Unternehmen gehandelt. „Es ist höchste Zeit, dass die Europäische Kommission und die Regierungen der Mitgliedstaaten konkrete Maßnahmen ergreifen, um das gemeinsame Ziel umzusetzen, alle Importe russischer fossiler Brennstoffe einzustellen“, schreiben Hofreiter und Zhupanyn.
Europa sei nicht auf russisches Gas angewiesen. „Anstatt weiter Putins Kriegskassen zu füllen, müssen die Erneuerbaren in Europa noch schneller ausgebaut werden.“ Andrii Zhupanyn ist Mitglied der Werchowna Rada der Ukraine, Vorsitzender des Unterausschusses für Erdgas und gehört der Präsidentenpartei „Diener des Volkes“ an.