FDP-Energieexperte Michael Kruse hält die Pläne für „Ausdruck politischen Versagens“, wie er der „Bild“ (Dienstagsausgabe) sagte. Der Umstieg auf Elektromobilität werde nicht gelingen, „wenn man befürchten muss, nur gelegentlich Strom für sein Auto zu bekommen“.
Ab dem heutigen Tag würden die Netzbetreiber in die Pflicht genommen, so Kruse: „Wer Leistung abriegelt, muss ausbauen, und zwar schnell.“ Wenn das Abregeln zu häufig geschehe, „wird die Begeisterung für die Energiewende in Deutschland endgültig verpuffen“. Die Bundesnetzagentur hatte am Montag angekündigt, Stromnetz-Betreibern ab Januar zu erlauben, in bestimmten Krisenlagen die Stromversorgung zu drosseln. Der Netzbetreiber dürfe den Bezug für die Dauer der Überlastung so weit „dimmen“, dass „Wärmepumpen trotzdem weiter betrieben und E-Autos in aller Regel in zwei Stunden für 50 Kilometer Strecke nachgeladen werden können“, so die Behörde. Wie die „Bild-Zeitung“ schreibt, sollen die Drosselungen durch die Netzbetreiber sogar unangekündigt erfolgen. Im Gegenzug gibt es eine Anschluss-Pflicht. Jede Wärmepumpe und jede E-Ladesäule muss künftig ans Netz gelassen werden. „Die Netzbetreiber dürfen den Anschluss ans Netz nicht mehr mit Verweis auf mögliche Engpässe verweigern“, sagte ein Netzagentur-Sprecher der „Bild“.