Der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die ihre Preise in den kommenden Monaten anheben wollen, nimmt wieder zu. Der Index der Preispläne stieg im Dezember auf 19,7 Punkte, von 18,1 im November, teilte das Münchener Ifo-Institut am Mittwoch mit. Den vorläufigen Tiefpunkt hatten die Preiserwartungen im August 2023 mit einem Saldo von 14,5 Punkten erreicht.
„Damit dürfte der Rückgang der Inflationsraten vorerst ins Stocken geraten“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Insbesondere in den konsumnahen Dienstleistungsbereichen sind die Preiserwartungen kräftig gestiegen auf 37,3 Punkte, nach 25,5 Punkten im November. Vor allem die Gastronomen wollen die Preise spürbar erhöhen (87,6 Punkte, nach 45,9 Punkten im November), dort dürfte die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer an die Kunden weitergegeben werden. Aber auch die Einzelhändler planen wieder vermehrt Preisanhebungen (29,8 Punkte, nach 26,6 im November).
In der Industrie wollen ebenfalls wieder mehr Unternehmen ihrer Preise anheben: Der Saldo stieg im Dezember auf 3,6 Punkte, von zuvor 2,6. Im Baugewerbe hat sich der Abwärtstrend bei den Preisen weiter verlangsamt: Dort stiegen die Preiserwartungen auf minus 1,0 Punkte, von -4,2 im November. Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen: Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei +100 Punkten, würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei -100.