Beschäftigte in Deutschland bleiben ihrem Betrieb wieder länger treu

Arbeitnehmer in Deutschland bleiben ihrem Arbeitgeber wieder länger treu: Die durchschnittliche Dauer der Betriebszugehörigkeit hat nach einer noch unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wieder leicht zugenommen.

Arbeitnehmer in Deutschland bleiben ihrem Arbeitgeber wieder länger treu: Die durchschnittliche Dauer der Betriebszugehörigkeit hat nach einer noch unveröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wieder leicht zugenommen. Das berichtet die „Rheinischen Post“ (Freitagausgaben). Waren demnach abhängig Beschäftigte 2019 durchschnittlich 10,9 Jahre in einem Betrieb beschäftigt, blieben sie 2021 bereits 11,0 Jahre auf demselben Arbeitsplatz.

Die Anzahl der Arbeitnehmerkündigungen sank dem IW zufolge im ersten Halbjahr 2020 um acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Sie lag nach den letztverfügbaren Daten im Jahr 2021 unter dem Niveau der Jahre 2017 bis 2019, so das IW. Das Institut stützt sich dabei auf Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP), der größten deutschen Datenbank für diesen Bereich. Es erklärt die stärkere Arbeitsplatz-Bindung der Arbeitnehmer vor allem mit der erhöhten Unsicherheit während der Corona-Pandemie, die Ende 2019 ausgebrochen war. Anders als in den USA, wo viele Arbeitnehmer auch während der Krise häufiger ihre Jobs wechselten, sei in Deutschland ein gegenläufiger Trend erkennbar, schreibt IW-Arbeitsmarktforscher Holger Schäfer. „Die in der Krise gesunkene Bereitschaft eines Arbeitsplatzwechsels hat dafür gesorgt, dass sich die durchschnittliche Dauer der Betriebszugehörigkeit in den letzten Jahren leicht erhöht hat“, so Schäfer. Am längsten mit im Schnitt rund 17 Jahren blieben Angestellte von Banken und Versicherungen in ihren Jobs. An zweiter Stelle kommen in der Rangliste Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und im Sozialwesen mit durchschnittlich gut 16 Jahren Betriebszugehörigkeit. Auch in der Verkehrsbranche, in der Metall- und Elektroindustrie, in landwirtschaftlichen Berufen und am Bau blieben die Menschen länger im Betrieb als im Durchschnitt aller Arbeitnehmer. Am geringsten sei die Bindung an einen Job im Gastgewerbe: hier blieben Angestellte im Schnitt nur gut fünf Jahre im selben Job. Arbeitnehmer in größeren Betrieben weisen zudem im Durchschnitt eine höhere Betriebszugehörigkeitsdauer auf. So sind es in Betrieben mit 2.000 und mehr Mitarbeitern 13,5 Jahre, in kleinen Betrieben mit weniger als 20 Mitarbeitern dagegen nur 8,5 Jahre.




Das könnte Ihnen auch gefallen:

Werbung

Nach oben scrollen