CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, eine neue Wertedebatte anzustoßen. „Wir müssen in Deutschland dringend wieder über Werte diskutieren“, sagte er dem „Stern“. Er frage sich, warum der Bundespräsident diese Debatte nicht längst angestoßen habe: „Das wäre genau sein Thema.“
Der Christdemokrat verteidigte zudem den umstrittenen Begriff der Leitkultur: „Eine Leitkultur drückt sich darin aus, dass wir als Gesellschaft Werte definieren, zu denen jeder Einzelne steht. Das kann man dann ausbuchstabieren bis hin zum Einbürgerungsrecht und festhalten, dass alle, die hier leben, diese Werte unterschreiben müssen.“ Linnemann sagte weiter: „Wertevermittlung ist vielleicht oldschool. Sie ist aber nötiger denn je. Ich bin so aufgewachsen, dass Werte in der Familie vermittelt werden. Der Staat kann nicht allein der Reparaturbetrieb für das sein, was in der Familie nicht passiert. Momentan drücken wir den Lehrern alles auf, von Bürokratie bis zur Erziehungsleistung. Dabei sind doch die Familien die Keimzelle unserer Gesellschaft. Die müssen wir stärken.“ Seine Partei rief Linnemann dazu auf, die Debatte offensiv zu führen: „Wir dürfen uns als CDU nicht von unseren Gegnern irritieren lassen, die uns vorwerfen: Ihr wollt zurück in die 90er.“