Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geht davon aus, dass in Deutschland deutlich mehr Stellen offen sind, als von den Unternehmen gemeldet werden. Der grassierende Fachkräftemangel mache ihm aktuell mit „die größten Sorgen“, sagte Habeck am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag.
„Wir haben eine Lücke, die an den gemeldeten Stellen über 700.000 ist, aber sehr viele Unternehmen werden ihre Stellen schon gar nicht mehr melden, sondern sie einfach stillschweigend akzeptieren.“ Schätzungen gingen davon aus, dass man „knapp unter zwei Millionen offene Stellen“ habe.
Man sei in einer wirtschaftlichen Situation, die „alles andere als zufriedenstellend“ sei, so der Grünen-Politiker weiter. „Das ist ein strukturelles Problem, das die deutsche Volkswirtschaft in den nächsten Jahren stark herausfordern und beuteln wird.“ Zugleich verteidigte der Minister die eigene Arbeit: Es sei kein neues Problem, „denn diese Lücke ist ja nicht über Nacht entstanden“, sagte er.