Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat sich für den Einsatz von Gentechnik in Europa ausgesprochen. „Über 1.000 Wissenschaftler und 35 Nobelpreisträger sprechen Klartext: Wir brauchen die neuen Züchtungstechniken und müssen sie europaweit zulassen“, sagte Stark-Watzinger der „Bild am Sonntag“. Die FDP-Politikerin bezieht sich dabei auf einen offenen Brief von 1.000 Wissenschaftlern, die sich eindringlich für eine Lockerung der EU-Regeln zum Einsatz von sogenannten „Neuen Genomischen Techniken“ (NGT) einsetzen.
„In Wahrheit gibt es kein gutes Argument dagegen.“ Hintergrund ist ein Vorschlag der EU-Kommission. Er sieht unter anderem vor, den Anbau von NGT-modifizierten Pflanzen nicht nur in ganz Europa zu erlauben.
Vor allem die Umweltministerin Steffi Lemke und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide Grüne) sehen den Vorschlag skeptisch. Grundlos, findet Stark-Watzinger. „Wer die Reform verhindern will, stellt sich gegen Landwirte, Klimaschutz und Forschung“, so die Ministerin. „Die von der EU-Kommission vorangetriebene Reform ist eine riesige Chance, sie muss unbedingt kommen.“