Der Dax ist am Mittwochmorgen mit deutlichen Gewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 16.780 Punkten berechnet, 0,9 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.
Die größten Zuwächse konnten die Aktien von Siemens Energy und SAP verbuchen. Siemens Energy war nach Turbulenzen im vergangenen Jahr zuletzt in die Gewinnzone zurückgekehrt.
„Der short squeeze in Hongkong geht weiter“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. Die Aussicht auf ein Hilfsprogramm führe dazu, dass die ersten ihre Short-Positionen schlössen. Am Dienstag seien bereits gut fünf Prozent der ausstehenden Future-Kontrakte geschlossen worden. Der aktuelle Kursgewinn dürfte zum Großteil auf dasselbe Phänomen zurückzuführen sein, so der Marktanalyst.
Der US-Tech-Index Nasdaq 100 hat unterdessen am Dienstag den dritten Tag in Folge ein neues Allzeithoch markiert. „Mit den Kursen sind allerdings die Bewertungen deutlich angestiegen: Jetzt muss der weitere Verlauf der Berichtssaison zeigen, ob diese Kursanstiege auch durch steigende Gewinne untermauert sind“, sagte Altmann weiter. Ein besonderes Augenmerk würden die Börsianer dabei auf den Ergebnissen der „Glorreichen Sieben“ haben. Den Anfang macht am Abend Tesla.
„Die Euro-Indizes tun sich weiterhin schwer: Aufgrund der geringeren Techgewichtung können Dax und Co. dem Tempo der Wall Street im Moment nicht folgen.“ Große Impulse seien im Moment Fehlanzeige. „Die Berichtssaison nimmt hierzulande erst in den kommenden Wochen richtig Fahrt auf.“
Im Vorfeld der EZB-Zinssitzung am Donnerstag passten die Anleger ihre Erwartungen etwas mehr an die voraussichtliche Realität an: „Zum Jahreswechsel haben die Börsianer noch mit drei Zinssenkungen bis Juni gerechnet, jetzt liegt die neue Konsensschätzung bei 1-2 Senkungen im 1. Halbjahr“, sagte Altmann. Dass diese Anpassung mit steigenden Zinsen einhergehe, sollte niemanden überraschen, ergänzte er.
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochmorgen etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0872 US-Dollar (+0,18 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9198 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 79,87 US-Dollar, das waren 32 Cent oder 0,4 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.