Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat die Teilnahme von Klimaaktivistin Greta Thunberg an einer pro-palästinensischen Demonstration in Leipzig kritisiert. „Greta Thunberg hat sich ja als Klimaaktivistin einen guten Namen gemacht, hat ein wichtiges Thema angesprochen – umso weniger verstehe ich ihre Einlassungen jetzt“, sagte Schuster dem TV-Sender „Welt“ am Donnerstag. „Und ich glaube mit diesen Einlassungen, die letztlich jeder Grundlage entbehren, die falsch sind, tut sie der Klimabewegung absolut keinen Nutzen, schadet der Klimabewegung, aber auch ihrem eigenen Image.“
Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisierte den Protest Thunbergs. „Greta Thunberg macht sich unglaubwürdig und demontiert sich“, sagte er dem Sender. „Eigentlich müsste doch das Anliegen, den Klimaschutz zu stärken, genug sein, und die Aktivitäten, der Israel-Hass, den Frau Thunberg verbreitet, ist nicht hinnehmbar.“
Er finde es „sehr gut, dass jetzt darüber berichtet wird, dass sich auch die Milieus, die sich für den Klimaschutz einsetzen, auch wissen, mit wem sie es hier zu tun haben“, so Klein. „Und ich begrüße es auch sehr, dass die deutsche Klimaschutzbewegung sich distanziert vom Verhalten von Greta Thunberg.“