Der Thüringer FDP-Vorsitzende Thomas Kemmerich hofft, fehlende Mittel der Bundespartei für seinen Landtagswahlkampf durch private Spenden ausgleichen zu können. „Ich halte es für wahrscheinlich, dass wir die bis jetzt gespendete Summe bis zum Beginn des Wahlkampfes Anfang Juni verdoppeln können“, sagte er dem „Spiegel“.
Bis Ende Januar seien beim FDP-Landesverband 202.385 Euro eingegangen. Der Spendenaufruf wurde im September veröffentlicht, nachdem die Bundespartei entschieden hatte, die Thüringer FDP nicht aus einem Kampagnenfonds zu unterstützen.
Kemmerich gilt in der FDP als Außenseiter, seitdem er sich 2020 zum Kurzzeit-Ministerpräsidenten mithilfe der CDU und AfD wählen ließ. Vor fünf Jahren hatte die Bundes-FDP zum Landtagswahlkampf noch rund 300.000 Euro beigesteuert. Sollte der bisherige Spendenfluss von bis zu täglich 3.000 Euro andauern, hätte die Thüringer FDP bis zum Sommer die fehlenden Mittel „mehr als ausgeglichen, allerdings haben sich die Kosten für Wahlkämpfe seit 2019 auch merklich erhöht“, sagte Kemmerich.
Er empfinde es als „bemerkenswert“, „dass wir die liberale Mitte in einem so schwierigen Umfeld wie in Thüringen ohne Hilfe der Bundes-FDP verteidigen müssen.“