FDP-Vize Johannes Vogel will nicht aus der Ampel-Koalition aussteigen. Stattdessen wolle er, „dass sich etwas ändert“, sagte er „Zeit-Online“.
„In meiner Familienauszeit ist mir aus der Distanz so richtig bewusst geworden, wie polarisiert und wie gereizt unsere Gesellschaft mittlerweile ist. Wir erleben Kaskaden von Krisen, erst Corona, Krieg in Europa, die Energiekrise, zuletzt kamen ökonomische Abstiegsängste durch die Inflation dazu“, ergänzte er.
Die politischen Ränder versuchten, den Menschen einzureden, Deutschland habe seine besten Zeiten hinter sich. „Dem müssen wir etwas entgegensetzen“, so der FDP-Politiker. Die Menschen spürten, dass es der Koalition bisher nicht ausreichend gelinge, eine Politik zu machen, die „der Größe der Herausforderung“ gerecht werde.
Von seiner eigenen Partei fordert Vogel, „nicht in erster Linie auf die Kulturkämpfe zwischen links und rechts“ zu reagieren, „um uns dann in diesen zu verlieren“. Man müsse und könne „die gesellschaftliche Polarisierung und Verunsicherung nach vorne auflösen, wenn wir glaubhaft die Hoffnung vermitteln, dass die Zukunft durch eigene Taten wieder besser wird“.
Dazu brauche es „eine echte Wirtschaftswende mit allen Mitteln“, so Vogel weiter. „Wenn wir einen ökonomischen Aufbruch organisieren, kann auch ein gesellschaftlicher Aufbruch gelingen“, sagte der FDP-Vize.