Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besetzt einen Schlüsselposten in seinem Ministerium neu. Laut eines Berichts des „Spiegel“ wurde der bisherige Leiter der Personalabteilung abgelöst.
In einem internen Brief informierte demnach Klaus von Heimendahl seine engsten Mitarbeiter am vergangenen Donnerstag, dass er „in den nächsten Tagen“ in den einstweiligen Ruhestand versetzt werde. Pistorius kann über diesen Weg leitende Beamte und Soldaten jederzeit und ohne Angabe von Gründen absetzen.
Auf den wichtigen Posten in der Personalabteilung im Ministerium soll laut dem Brief „verzugslos“ Oda Döring, derzeit Direktorin im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, befördert werden. Heimendahl schreibt in seinem Brief, er habe bereits damit begonnen, „Frau Döring die Dienstgeschäfte der Abteilungsleitung zu übergeben“. Nach Informationen des „Spiegel“ soll Döring kommende Woche in Bonn als neue Abteilungsleiterin ernannt werden.
Die Beamtin war in den letzten Monaten bereits Mitglied der sogenannten „Task Force Personal“, die im Auftrag des Ministers ein Dossier mit vielen Vorschlägen zur Verbesserung der schlechten Bewerberlage bei der Truppe vorgelegt hatte. Sie wird im männerdominierten Verteidigungsministerium die einzige Frau an der Spitze der Abteilungen.
Döring soll dem Vernehmen nach eine Trendwende beim Thema Personal erreichen. Grund sind die prekäre Bewerberzahlen bei der Bundeswehr. Statt wie geplant in Richtung der Zielmarke von 203.000 Soldaten zu wachsen, dümpelt die Truppe dauerhaft rund um die 182.000. Bei der letzten Bundeswehrtagung kündigte Pistorius an, das Thema Personal habe für ihn „höchste Priorität“.