Die zuletzt von der Ampelkoalition geschaffene gemeinwohlorientierte Infrastruktursparte „DB InfraGO“ will 2024 über 2.000 Kilometer Gleise, 2.000 Weichen, 150 Brücken und 1.000 Bahnhöfe erweitern, modernisieren und erneuern. Zudem soll auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim im Juli die erste Generalsanierung eines hochbelasteten Korridors starten, wie die Deutsche Bahn (DB) am Montag mitteilte. Weitere 39 Generalsanierungen sollen in den kommenden Jahren folgen.
Die Investitionen von DB, Bund und Ländern in die Schieneninfrastruktur summierten sich 2024 Konzernangaben zufolge auf rund 16,4 Milliarden Euro. Für die Instandhaltung und den Ausbau sollen 5.500 neue Mitarbeitenden eingestellt werden.
„Wir machen die Bahn besser – Projekt für Projekt, Bauabschnitt für Bauabschnitt“, sagte Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO. „Die Menschen und die Wirtschaft in Deutschland sollen schnelle und nachhaltige Verbesserungen im Schienennetz spüren. Dafür sanieren wir viele Abschnitte im gesamten Bundesgebiet – auf Hauptstrecken und im Flächennetz. Zum ersten Mal seit vielen Jahren wird es uns 2024 gelingen, die Überalterung der Eisenbahninfrastruktur zu stoppen.“
Bis 2030 soll das hochbelastete Netz von Grund auf saniert werden, gebündelt in 40 Hochleistungskorridoren. Die erste Generalsanierung soll am 15. Juli auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim starten. Von den Vorbereitungen dafür profitiere auch das Flächennetz, hieß es. Die Umleitungsstrecken für die Korridorsanierungen sollen vorab für einen robusten Zugverkehr saniert werden. Bereits im Februar und März hätten die Bauteams Instandhaltungsarbeiten an Weichen, Gleisen, Technik und Oberleitung auf der Alsenz- und der Ludwigsbahn sowie an der Main-Neckar-Bahn durchgeführt.
An rund 1.000 Bahnhöfen und Haltepunkten sollen 2024 Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen laufen, darunter in den Hauptbahnhöfen Duisburg, Dresden, Hannover, Ulm und München. Auch in kleineren und mittelgroßen Stationen soll etwa in barrierefreie Zugänge, Wetterschutz und Fahrgastinformation investiert werden.
Bis Ende 2030 sollen 355 kleine und mittlere Maßnahmen die Qualität im Bestandsnetz verbessern. Dabei geht es um weitere Überleitmöglichkeiten, zusätzliche Signale und Gleiswechselbetriebe oder neue Bahnsteige. Bis Ende 2025 werden bereits rund 40 Prozent dieser Maßnahmen umgesetzt sein.
Für den digitalen Bahnbetrieb sollen weitere moderne Stellwerke gebaut werden. Durch Aus- und Neubau sowie Elektrifizierung von Strecken würden neue Kapazitäten geschafft, um den „Deutschlandtakt“ Stück für Stück umzusetzen, hieß es.