Eine gemeinsame Energie- und Klimapolitik in der EU kann die Kosten des Klimaschutzes von 2024 bis 2050 offenbar um 248 Milliarden Euro senken. Deutschland allein hätte einen Vorteil von 66 Milliarden Euro, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Ifo-Instituts im Auftrag der IHK für München und Oberbayern zeigt.
„Sollte jedes Land in Europa allein Energie- und Klimapolitik betreiben, wäre dies mit hohen Mehrkosten verbunden. Gemeinsamer Klimaschutz ist immer besser als nationaler Klimaschutz“, sagte Mathias Mier, Ifo-Forscher und Autor der Studie.
Im ungünstigsten Szenario betreibt jedes Land in Europa ab 2031 seinen eigenen Klimaschutz ohne die EU, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Dann beliefen sich die Gesamtkosten in der EU auf 8.629 Milliarden Euro. Für Deutschland belaufen sich die Kosten auf 1.882 Milliarden Euro. Schafften es alle Staaten gemeinsam, im Rahmen der EU bis 2050 klimaneutral zu werden, fielen die Gesamtkosten laut Studie auf 8.381 Milliarden Euro – in Deutschland 1.816 Milliarden Euro. Gelänge es den EU-Staaten im Rahmen des EU-Emissionshandels noch schneller – bis 2039 – klimaneutral zu werden, verringerten sich die Kosten weiter auf 8.310 Milliarden Euro für die EU und 1.800 Milliarden Euro für Deutschland.
Die Studie modelliert den europäischen Strommix bis 2050 unter Berücksichtigung weiterer im EU-Emissionshandel regulierter Sektoren, wie Teile der industriellen Fertigung, sowie Teile des Flug- und Schiffsverkehrs. Daraus werden die Gesamtkosten zur Erreichung von Klimaneutralität im EU-Emissionshandel bestimmt. In die Gesamtkosten von 2024 bis 2050 fließen der Strompreis, der CO2-Preis und Subventionen ein.