Mit Beginn des Jahres ist die FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, auf Personenschützer angewiesen. „Seit dem 6. Januar bin ich im Wahlkampf unterwegs, und seitdem begleiten mich bei meinen Reisen mehrere Personenschützer. Das ist ungewohnt, aber so ist es nun mal“, sagte sie dem „Spiegel“.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag schildert, wie sie mit der neuen Lage umgeht: „Ich bin sensibler geworden und treffe selbst gewisse Vorsichtsmaßnahmen. Mit meiner Familie zeige ich mich so gut wie gar nicht in der Öffentlichkeit. Ich möchte nicht, dass sie fotografiert wird“, so Strack-Zimmermann.
Die FDP-Politikerin berichtet zudem von zahlreichen Anfeindungen, unter anderem wegen ihres Einsatzes für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine. Das geschehe „im Netz und per Brief jeden Tag“.
Sie zeige „im Monat bestimmt 200 Leute an“, erklärte sie weiter. Darunter sei „oft grobe Gewaltandrohung. Nazisprech ist auch häufig dabei“. Die Gerichte und die Staatsanwaltschaft seien inzwischen extrem sensibilisiert. „Fast alle Prozesse werden gewonnen, nur die Beleidigungen `Kriegstreiberin` und `Brechmittel` wurden von verschiedenen Amtsgerichten unterschiedlich gesehen und teils gegen Geldbuße eingestellt“, so Strack-Zimmermann.