Europawahl: Grüne stürzen ab – Reintke bietet EVP Unterstützung an

Die Grünen stehen bei der kommenden Europawahl vor erheblichen Herausforderungen. Prognosen zufolge müssen sie mit den größten Verlusten aller Parteien rechnen. Dies könnte ihre Position im Europäischen Parlament deutlich schwächen und ihre politischen Ziele beeinträchtigen. Die genauen Ursachen und möglichen Konsequenzen dieser Entwicklung werden derzeit intensiv diskutiert

Die Grünen müssen bei der Europawahl voraussichtlich den größten Verlust hinnehmen. In den Hochrechnungen der ​Sender ARD und ZDF von 20 bzw. 19 Uhr kommen sie im Mittel auf 12,1 Prozent. Bei der letzten ⁤Europawahl hatten sie noch 20,5 Prozent erzielt.

Ergebnisse der Europawahl

Stärkste Kraft ist die Union mit 30,1 Prozent. Dahinter folgen ‍die AfD mit ‍16,3 Prozent und‍ die SPD mit 14 Prozent. Das Bündnis⁢ Sahra Wagenknecht (BSW), welches erstmals bei einer bundesweiten Wahl antrat, erreichte aus dem ‌Stand sechs Prozent. Die FDP sehen die Sender im Mittel⁢ bei 4,9 Prozent, die‍ Linke und Volt jeweils bei 2,8 Prozent.

Reaktionen⁢ der Grünen

Die Grünen-Spitzenkandidatin Terry Reintke zeigte sich nach der Wahlklatsche zu einer​ Zusammenarbeit mit der ‍konservativen EVP bereit. „Wenn wir es⁢ schaffen, mit den anderen pro-europäischen Fraktionen eine gemeinsame Linie vorzugeben, wenn wir sagen, der Green Deal geht weiter, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie in der Europäischen Union werden‍ verteidigt, dann sind wir‌ Grünen auch bereit, eine Kommissionspräsidentin Ursula von ⁢der Leyen zu unterstützen“, sagte sie am Sonntagabend dem Sender „Phoenix“.

Es⁣ sei nun wichtig, dass die pro-europäischen Parteien zusammenstünden und gemeinsam Mehrheiten bauten. „Da stehen wir natürlich bereit, zu verhandeln. Wir sind eine klare pro-europäische Kraft, wir wollen Teil von Mehrheiten sein und daran werden wir in den nächsten Wochen arbeiten. Für uns ist klar: Der Green Deal muss weitergehen, Rechtsstaat, Demokratie, Sicherheit in der Europäischen Union müssen beschützt werden. Das ⁤geht nur, wenn man keine Rechtsextremen in solchen Mehrheiten hat und dafür sind ⁣wir Grüne bereit, zu ⁢verhandeln“, so Reintke.

Stellungnahme der FDP

Ähnlich äußerte sich auch die FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. „Ich hoffe ⁢nicht, dass Frau von der Leyen immer noch das Ziel ​hat, sich von rechten Parteien unterstützen zu lassen. Gerade jetzt sind die Demokraten‍ gefordert. Denn die⁢ Parteien sind ​zwar demokratisch ins Parlament gewählt ⁣worden, sie sind aber von sich heraus keine Freunde der Demokratie“, sagte sie. „Wir wollen unser⁣ Europa so wie wir es haben ​und kennen ​weiterentwickeln und besser machen, aber eben nicht abwickeln. Davor haben Demokraten Angst – zu Recht – und⁤ da werden wir uns auch entsprechend aufstellen.“

Zur Neuaufstellung ⁢gehöre auch, das Thema Migration in den Griff zu bekommen. Strack-Zimmermann: „Wir⁤ brauchen geordnete ⁢Migration in den Arbeitsmarkt, das weiß jeder, wir brauchen aber keine illegale‍ Migration. Denn das sind die Sprengsätze ‌derer, die auch hier zur Wahl gehen. Wir haben es denen zu schwer gemacht, die​ hier reinkommen wollen, um zu arbeiten und denen zu leicht gemacht, die keinen Grund haben,⁢ hier zu sein. Und daran muss sich etwas ändern.“

Rechtsnationale Erfolge in Frankreich und Österreich

In Frankreich und Österreich zeichnet sich derweil in den Hochrechnungen ab, dass die rechtsnationalen Parteien‍ Rassemblement national und FPÖ jeweils stärkste Kraft in ihrem Land werden.




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