In den Austragungsorten der Fußball-EM herrscht vielerorts in der Gastronomie noch spürbarer Fachkräftemangel. „Knapp ein Viertel aller offenen Stellen für Fach- und Führungskräfte im Hotel- und Gastgewerbe kann aufgrund fehlender Fachkräfte rein rechnerisch nicht besetzt werden“, heißt es in einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) im Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln), über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten.
Das Institut beziffert die Zahl der offenen Stellen auf rund 35.000, mehrheitlich Hilfskräfte. Laut Kofa fehlen in der Branche bundesweit 8.233 ausgebildete Fachkräfte, in der Gastronomie mangelt es an 2.975 Köchen sowie 1.959 Servicekräften.
Die EM-Austragungsstädte sind unterschiedlich stark vom Fachkräftemangel betroffen, sagte die Kofa-Arbeitsmarktexpertin Franziska Arndt. Am besten sei die Lage noch in Berlin und Gelsenkirchen. „Berlin ist als wichtige Spielstätte und Gastgeber des großen Finales auf den Ansturm am besten eingestellt, da hier – wie in Gelsenkirchen – fast kein Fachkräftemangel im Hotel- und Gastgewerbe herrscht“, so Arndt. So konnten im April zuletzt rein rechnerisch nur zwei offene Stellen nicht passend besetzt werden.
Deutlich schwieriger ist die Lage in Frankfurt am Main und Leipzig, wo rund die Hälfte aller offenen Stellen nicht mit qualifizierten Fachkräften besetzt werden konnte. „Hier fehlten zuletzt 359 beziehungsweise 298 Fachkräfte im Hotel- und Gastgewerbe“, so Arndt. In München fehlten 218 Fachkräfte, in Düsseldorf 205 und in Stuttgart 101 – damit konnte dort ein Fünftel bis ein Drittel der Stellen nicht besetzt werden. In Bayern mangelte es zuletzt an 5.154 Fachkräften, in Baden-Württemberg an 2.290 und in Niedersachsen an 1.523.