Der Öffentliche Gesamthaushalt ist beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende des ersten Quartals 2024 mit 2.461,4 Milliarden Euro verschuldet gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, stieg die öffentliche Verschuldung damit gegenüber dem Jahresende 2023 um 0,6 Prozent oder 15,7 Milliarden Euro.
Gegenüber dem ersten Quartal 2023 erhöhte sich der Schuldenstand um 2,3 Prozent oder 54,7 Milliarden Euro. Ohne die Einbeziehung der Schulden aller öffentlich bestimmten Verkehrsunternehmen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ab dem zweiten Quartal 2023 hätte dieser Anstieg lediglich 1,9 Prozent oder 45,8 Milliarden Euro betragen. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.
Die Schulden des Bundes stiegen im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Jahresende 2023 um 0,4 Prozent beziehungsweise 6,5 Milliarden Euro. Die Verschuldung des Sondervermögens „Wirtschaftsstabilisierungsfonds Corona“ sank um 3,4 Milliarden Euro auf 33,6 Milliarden Euro (-9,1 Prozent), während das im Juli 2022 errichtete „Sondervermögen Bundeswehr“ im gleichen Zeitraum einen Schuldenanstieg um 38,8 Prozent oder 2,3 Milliarden Euro auf nunmehr 8,1 Milliarden Euro verzeichnete. Das Sondervermögen „Wirtschaftsstabilisierungsfonds-Energie“ wurde zum Jahresende 2023 aufgelöst und die Schulden in den Kernhaushalt des Bundes überführt.
Die Länder waren zum ersten Quartal 2024 mit 602,3 Milliarden Euro verschuldet, das war ein Zuwachs um 1,2 Prozent oder 6,9 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2023, so das Bundesamt. Am prozentual stärksten stiegen gegenüber dem Jahresende 2023 die Schulden in Mecklenburg-Vorpommern (+9,7 Prozent), Sachsen-Anhalt (+8,6 Prozent) und Berlin (+7,3 Prozent). Die stärksten prozentualen Schuldenrückgänge wurden für Baden-Württemberg (-5,8 Prozent), Sachsen (-3,4 Prozent) und Hamburg (-3,3 Prozent) ermittelt und ergaben sich aufgrund niedrigerer Wertpapieremissionen und Kreditvergaben infolge von nicht benötigter Liquidität.
Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden nahm die Verschuldung zum Ende des ersten Quartals 2024 im Vergleich zum Jahresende 2023 um 1,4 Prozent oder 2,2 Milliarden Euro auf 156,1 Milliarden Euro zu. Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Mecklenburg-Vorpommern (+8,1 Prozent) auf, gefolgt vom Saarland (+6,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (+5,6 Prozent). Bei den saarländischen Kommunen ist zu beachten, dass seit dem 1. Januar 2020 bis zum 31. März 2024 insgesamt 801,3 Millionen Euro im Rahmen des „Saarlandpakts“ durch das Land abgelöst wurden. Einen Rückgang der Verschuldung gab es lediglich in Rheinland-Pfalz (-2,8 Prozent), Thüringen (-1,1 Prozent) sowie in Hessen (-0,1 Prozent).
Die Verschuldung der Sozialversicherung sank im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Jahresende 2023 um 0,2 Millionen Euro (-1,1 Prozent) auf 22,1 Millionen Euro.