Regierungsberater kritisiert China-Politik des Kanzleramts

Der Wirtschaftswissenschaftler und Regierungsberater Jens Südekum kritisiert die China-Politik des Bundeskanzleramts.

Der Wirtschaftswissenschaftler und Regierungsberater Jens Südekum kritisiert die China-Politik des Bundeskanzleramts. „Beim Auto ist Schluss mit lustig“, sagte Südekum der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Die EU hatte kürzlich die Zölle auf die Einfuhr von Elektroautos aus China erhöht, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte, wie führende Automanager, immer wieder seine Ablehnung solcher Abgaben kritisiert: Deutschlands Wohlstand beruhe auf möglichst ungehinderten Exportgeschäften.

„Es würde keinen Sinn ergeben, chinesische Subventionen zuerst nachzuweisen, um sie danach einfach hinzunehmen, weil wir Angst haben“, so Südekum. Durch die Autoimporte aus China seien 700.000 Industriejobs allein in Deutschland bedroht.

Der Widerstand deutscher Autobauer gegen die Aufschläge sei durchaus nachvollziehbar, sagte Südekum: „Die Dax-Konzerne wollen in China weiter ungestört Geschäfte machen.“ Sie fürchteten eine Spirale der Zollerhöhungen. „Aber das sollte nicht die Logik sein, nach der der Staat Wirtschaftspolitik betreibt“, so Südekum, der Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums ist. „Wenn Chinas Kampfpreise die hiesigen Hersteller und ihre Zulieferer demolieren, führt das zu massiven Verwerfungen in der Gesellschaft.“




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