Krankenkassen verzeichnen erhebliches Defizit im ersten Quartal

Die 95 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben im ersten Quartal 2024 ein Defizit von 776 Millionen Euro verzeichnet. Dies geht aus aktuellen Finanzberichten hervor und wirft Fragen zur Stabilität und Finanzierung des Gesundheitssystems auf

Die 95 gesetzlichen Krankenkassen haben‌ in den ⁤ersten​ drei Monaten 2024 ein ⁤Defizit in Höhe von ⁣776 Millionen Euro erzielt. Das ⁢teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mit.

Finanzreserven ‌und ‍Ausgaben

Die Finanzreserven⁣ der Krankenkassen betrugen demnach zum Quartalsende rund 7,6 Milliarden Euro. Dies entspricht ⁤0,3 Monatsausgaben und somit dem Eineinhalbfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve in Höhe von 0,2 Monatsausgaben.

Den Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von 79,5⁢ Milliarden Euro ⁤standen Ausgaben in ⁢Höhe von 80,2 Milliarden Euro gegenüber. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten verzeichneten bei einem Anstieg ‌der Versichertenzahlen von 0,3 Prozent einen Zuwachs von 7,0 Prozent. Der durchschnittlich‍ von⁢ den ​Krankenkassen erhobene Zusatzbeitragssatz entsprach Ende März mit 1,7 Prozent⁢ genau dem Wert des Ende Oktober 2023 ​für das Jahr 2024⁤ bekannt gegebenen durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes.

Stellungnahme des ‌Bundesgesundheitsministers

„Die Krankenkassen haben im ersten Quartal ein erhebliches ⁤Defizit ausgewiesen, weil die Ausgabenentwicklung deutlich an Dynamik gewonnen hat“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).⁢ „Auch wenn die ⁣Finanzdaten für das erste Quartal mit Blick auf die Gesamtjahresentwicklung noch mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten sind, müssen wir diese Entwicklung ernst nehmen.“ Umso wichtiger sei es, dass man „effizienzsteigernde Strukturreformen“ im Gesundheitswesen „zügig“ voranbringe.




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