Ampel legt Streit um Geheimhaltung von Pharmapreisen bei

Die Ampelkoalition hat ihren Streit um die Geheimhaltung der von Krankenkassen und Pharmaindustrie verhandelten Preise für neue Medikamente beigelegt. Ein Kompromiss sieht vor, die Geheimpreise nach vier Jahren ersatzlos auslaufen zu lassen, berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland

Die Ampelkoalition hat ihren Streit um‌ die⁣ Geheimhaltung der von den Krankenkassen und der Pharmaindustrie verhandelten Preise ⁤für neue Medikamente durch einen Kompromiss beigelegt.

Kompromiss zur Geheimhaltung

Der Kompromiss sieht laut eines Berichts des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ vor, die Geheimpreise ​nicht ‌unbegrenzt ins Gesetz ​zu schreiben, sondern nach vier Jahren wieder ⁣ersatzlos auslaufen zu‌ lassen. ​Zudem wird eine Art Strafrabatt eingeführt: Wenn Pharmaunternehmen nicht wollen, dass ein Arzneimittelpreis veröffentlicht wird, müssen⁤ sie‌ auf den verhandelten ‌Preis einen weiteren Rabatt von 15 Prozent geben.

Positionen der Beteiligten

Für eine dauerhafte Geheimhaltung hatte sich⁤ Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzt. Er argumentierte, vertrauliche Preise seien ein Standortvorteil für die Pharmaindustrie und führten daher zur Schaffung ‍von Arbeitsplätzen. ⁢Zudem sei es von Vorteil für die Krankenversicherung, ⁤weil dann höhere Rabatte⁣ möglich seien. Insbesondere die Grünen folgten hingegen der Argumentation der Krankenkassen,⁢ die durch intransparente Preise Mehrkosten in Milliardenhöhe befürchten.

Aktuelle Praxis und ‍internationale Auswirkungen

Derzeit sind die⁢ Preise, ⁢die die ​gesetzlichen Krankenkassen für neue Medikamente mit der Pharmaindustrie vereinbaren, frei einsehbar. Das nutzen auch diverse Staaten als Referenz ⁤für die Preise im eigenen ​Land. Das‌ wäre bei einer Geheimhaltung nicht⁣ mehr möglich.




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