Kräftiger Rechtsruck bei Parlamentswahl in Frankreich

Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich zeichnet sich ein erwarteter Rechtsruck ab. Erste Hochrechnungen zeigen, dass rechtspopulistische Parteien deutliche Zugewinne verzeichnen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 70 Prozent. Experten sehen darin eine Verschiebung des politischen Klimas im Land

Rechtsruck‍ bei ​vorgezogener ‍Parlamentswahl⁢ in Frankreich

Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich deutet sich⁢ der erwartete ⁢Rechtsruck an. Laut Hochrechnungen ⁢vom Sonntagabend​ kommt der rechtskonservative „Rassemblement National“ (RN) von Marine Le Pen im ersten Wahlgang ⁤landesweit auf rund ⁣34 Prozent der Stimmen und ⁤damit auf ⁢fast ‍doppelt⁣ so viele wie vor zwei Jahren.

Rückgang für‌ liberales ⁤Parteienbündnis

Das liberale ‍Parteienbündnis „Ensemble“, das⁢ hinter Präsident Emmanuel⁢ Macron steht, rutscht mit⁢ etwa 20⁣ Prozent und gut fünf⁣ Prozentpunkten weniger als 2022 auf den dritten Platz, noch ‌hinter das Linksbündnis ‍NFP (28 Prozent).

Stichwahl in vielen Wahlkreisen

Das Ergebnis ⁤ist aber nur bedingt aussagekräftig, da die‌ 577 Sitze der französischen⁣ Nationalversammlung nicht‍ wie in Deutschland⁣ nach⁣ dem relativen‍ Stimmenanteil vergeben werden, sondern aus jedem Wahlkreis der ⁢Kandidat mit den meisten Stimmen nach Paris ⁣geschickt wird. In ⁢einer Woche kommt es zu einer‍ Stichwahl ⁤in allen‍ Wahlkreisen, in denen kein Kandidat ⁣mehr als die‌ Hälfte der Stimmen ​bekommen und dabei gleichzeitig mindestens ‌25 Prozent aller Wahlberechtigten⁤ überzeugt hat. Üblicherweise stehen ⁢nur eine ‌Handvoll der ‌577 Sitze der Nationalversammlung schon nach dem ersten Wahlgang fest.

Neuwahlen nach Europawahl

Präsident Macron​ hatte die Neuwahlen erst am⁣ Abend der Europawahl Anfang Juni ‍angekündigt, bei der die RN bereits auf 31,4 Prozent der Stimmen gekommen war.




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