Der deutsche Schriftsteller Oswald Egger erhält in diesem Jahr den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Freitag mit.
Egger sei ein Autor, „der seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1993 die Grenzen der Literaturproduktion überschreitet und erweitert“, so die Jury zur Begründung. Er arbeite an einem Werkkontinuum, das „Sprache als Bewegung, als Klang, als Textur, als Bild, als Performance“ begreife und sich in der Fortschreibung und Veränderung des Sprachgebrauchs entwickele. Seine Prosagedichte und Textgewebe widersetzten sich der raschen Lektüre, luden zum assoziierenden Entschlüsseln von Bedeutungen ein und unterminierten spielerisch Erklärungssysteme, die man zu kennen glaube.
Eggers Wortkosmos fuße in der Mehrsprachigkeit und den Landschaften seiner Südtiroler Herkunft. „Am Leitfaden der sinnlichen Wahrnehmung, im Gang über die Wortfelder der deutschen Sprache und ihrer Varietäten schreibt Oswald Egger die große Tradition einer Physiognomik der Naturformen fort, von den Steinen bis zu den Wolken. Die in seinem Werk enthaltene Welt entzieht sich der Verfügbarkeit, so wie seine Textlandschaften auf das Unverfügbare der Kunst verweisen“, so das Gremium.
Der Georg-Büchner-Preis soll in diesem Jahr am 2. November in Darmstadt verliehen werden. Er gilt als der renommierteste Literaturpreis im deutschen Sprachraum.