Zum Wochenstart hat der Dax seine Talfahrt kräftig fortgesetzt. Immerhin gelang es dem Deutschen Aktienindex, einen Teil seiner Verluste zu kompensieren: Sackte der Dax am späten Nachmittag um bis zu 3,5 Prozent ab, wurde der Index zum Xetra-Handelsschluss mit 17.339 Punkten berechnet, ein deutliches Minus in Höhe von 1,8 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.
Zu Handelsende befanden sich nahezu alle Dax-Titel im Minus. Die größten Abschläge gab es bei Papieren Eon, Zalando und Volkswagen. Entgegen dem Trend im Plus waren lediglich die Anteilsscheine von Infineon und Siemens Health.
Auch die US-Börsen eröffneten tief im roten Bereich. Der Dow Jones brach zum Börsenstart um etwa 2,8 Prozent ein, der Nasdaq 100 um etwa mehr als 5 Prozent. Auch hier gelang es jedoch später, immerhin einen Teil der Verluste zu kompensieren.
„Dass Aktienmärkte zur Übertreibung neigen, ist nicht neu“, sagte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. „Der Boom der künstlichen Intelligenz ließ die Technologie-Aktien weit höher steigen, als es vielen lieb war und als es die Unternehmen im aktuellen Stadium verdient hatten. In den vergangenen drei Wochen hat sich der Wind nun gedreht und dabei geht es in erster Linie nicht um unterlassene Zinssenkungen.“
„So wie die Übertreibung nach oben dürfte auch die aktuelle Reaktion zu stark und übertrieben sein, zumal noch lange nicht klar ist, ob die US-Notenbank mit ihrem Zögern tatsächlich eine Rezession der US-Wirtschaft herbeigeführt hat.“ In den nächsten Stunden und Tagen dürften sich die ersten Schnäppchenjäger zeigen, so Oldenburger.
„Ob es in diesem Umfeld allerdings schon wieder richtig ist, an den Börsen einzusteigen, bleibt abzuwarten. Nach den heutigen Ereignissen kommt Anlegern der Schwarze Montag 1987 in den Sinn. Der aktuelle Kurssturz offenbart die psychologische und technologische Verflechtung der Märkte, die mit einem Feuer in einem überfüllten Theater verglichen werden kann, wenn alle gleichzeitig den Saal verlassen wollen.“
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagnachmittag stärker: Ein Euro kostete 1,0967 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9118 Euro zu haben.
Der Goldpreis ließ deutlich nach, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 2.406 US-Dollar gezahlt (-1,6 Prozent). Das entspricht einem Preis von 70,53 Euro pro Gramm.
Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 76,58 US-Dollar, das waren 23 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.