Die neue und mutmaßlich gefährlichere Affenpocken-Variante „Klade I“, wegen der die Weltgesundheitsorganisation eine Notlage ausgerufen hat, ist erstmals außerhalb von Afrika nachgewiesen worden – und zwar in Schweden.
Schwedens Gesundheitsminister Jakob Forssmed teilte am Donnerstag mit, eine entsprechende Bestätigung liege seit dem Nachmittag vor. „Das ist natürlich etwas, das wir ernst nehmen“, sagte Forssmed. Die Ausbreitung in Schweden solle „mit Isolierung, Impfung und anderen Maßnahmen“ unterbunden werden, sagte der auf der einberufenen Pressekonferenz ebenfalls anwesende staatliche Epidemiologe Magnus Gisslén.
In Deutschland gibt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bislang keine bekannten Fälle durch „Klade-I-Viren“, und das Institut geht aktuell auch nicht von einer erhöhten Gefährdung in Deutschland aus, wie es am Donnerstag hieß. Von der mutmaßlich weniger gefährlichen Klade IIb wurden dem RKI bereits seit 2022 rund 3.800 Fälle übermittelt.
Für die medizinische Versorgung und den Öffentlichen Gesundheitsdienst es in Deutschland ergäben sich zunächst keine anderen Maßnahmen, so das RKI weiter. Die Diagnostik, Behandlung und auch die Indikation zur Impfung unterscheiden sich zwischen Klade I und II bislang nicht. Dies gelte auch für die weiteren Maßnahmen zum Infektionsschutz. Es wird davon ausgegangen, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegen Klade I wirksam sind, so das RKI.
Wegen eines Anstiegs von „Mpox“, wie die Affenpocken auch genannt werden, hatte die WHO am Mittwoch eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite (PHEIC) erklärt. Die vermehrten durch Mpox-Viren der Klade I ausgelösten Fälle waren seit 2023 zunächst im Kongo und später in mehreren afrikanischen Staaten beobachtet worden.